Programm 2015
„Der Flug auf dem Teppich“
Heike Weber
Sonderausstellung zur Jahresausstellung
Eröffnung: | Donnerstag, 18. Juni 2015, 19 Uhr |
Begrüßung: | Elisabeth Mehrl |
Einführung: | Eva Mueller |
Ausstellungsdauer: | 19. Juni - 2. August 2015 |
Öffnungszeiten: | Do, Fr, Sa 14 - 17.30 Uhr, So 11-17.30 Uhr |
Die renommierte Kölner Künstlerin Heike Weber hat seit den 1990er Jahren immer wieder mit technisch außergewöhnlichen, großflächigen und den Betrachter fordernden Raumzeichnungen auf sich aufmerksam gemacht hat.
In den Räumen des Kunstvereins Rosenheim präsentiert Heike Weber eine ihrer raumgreifenden, faszinierenden Installationen: eine Bodenarbeit aus der Werkgruppe „kilim“ (ca. 7 x 8 m), sowie Silikonzeichnungen auf Leinwand und Papier.
Die Idee der Kilimzeichnung entstand durch ein Transfer-Stipendium, das die Künstlerin 2008 zu einem mehrmonatigen Aufenthalt in die Türkei führte. Angeregt von der Vielfalt der Ornamente auf Orientteppichen nahm Heike Weber dies zum Anlass, um daraus raumfüllende und ortsbezogene Zeichnungen zu entwickeln. Während die Künstlerin formale Elemente des türkischen „kilims“ wie z. B. Rosette, Bordüre oder symmetrische Anordnung einfließen lässt und mit der orientalischen Ornamentik spielt, entlädt sie diese zugleich bewusst ihrer Symbolik, indem sie eigene, gestisch entstehende Lineaturen setzt. Die Künstlerin führt uns dabei vor Augen, dass Muster schließlich Ordnungsprinzipien unserer Wahrnehmung sind, nach denen wir bisweilen die Welt interpretieren.
Heike Webers zeichnerische Prozesse, mit Spinn- oder Webvorgängen vergleichbar, erobern sich expansiv den Raum und setzen sich dabei auch mit Phänomenen der Wahrnehmung auseinander. Die aus weißem Silikon gespritzten, höchst filigranen „Orientteppiche“ sind ihrer ursprünglichen Funktion beraubt, sie sind nicht betretbar und bestehen mehr aus Freiflächen, denn aus Lineatur, die den Boden bedeckt. Die Leerstellen sind jedoch wie bei einem Netz ebenso wichtig wie die gesponnenen Linien. Das Labyrinthische der Verschlingungen nimmt den Betrachter gefangen und bisweilen mit auf einen Gedankenflug ... zu den Reiseerinnerungen der Künstlerin, zu Eindrücken der von ihr in der Türkei erlebten kulturellen Kraft oder vielleicht zu Imaginationen aus 1001 Nacht.
Heike Webers „Orientzeichnungen“ bleiben Fragmente, die aber einen festen „Fadenschlag zwischen den Kulturen in Ost und in West knüpfen“ wie Fanni Fetzer es ausdrückt.
Weitere Veranstaltung:
Freitag, 17. Juli 2015 um 20 Uhr
„Why Beauty Matters“, Film von Roger Scruton (engl. Philosoph)
Die Bedeutung von Schönheit in der Kunst, Musik, Architektur und im Leben
Vita Heike Weber
1962 | geboren in Siegen, lebt in Köln |
1981-86 | Studium an der FH Aachen (Visuelle Kommunikation) |
1993 | Artist in Residence, Glasgow School of Art, GB |
1994 | Gastdozentur an der Glasgow School of Art |
1997 | Stipendium des Research Institute for Inter-Culture, Seoul, Korea |
1998 | Stipendium der Stiftung Kulturfonds Berlin |
2001 | Arbeitsstipendium des Kunstfonds Bonn |
2002 | Schloss Ringenberg Stipendium des Landes NRW |
2003 | Arbeitsstipendium der Stiftung Kunst und Kultur NRW |
2004 | Stipendium der Barkenhoff-Stiftung Worpswede Artist in Residence, The Chinati Foundation, Marfa, Texas, USA Reisestipendium der Kunststiftung NRW |
2005 | Casa Baldi Stipendium des Bundes, Olevano Romano, Italien |
2006 | Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, NRW |
2006/07 | Transfer-Stipendium, Türkiye-NRW, NRW-Kultursekretariat |
2013 | Katalogförderung der Stiftung Kunstfonds |
Heike Weber wird von Galeristen international vertreten und in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Wichtige Ausstellungen u. a. im Kölnischen Kunstverein, Transmission Gallery Glasgow, Kunsthalle Baden-Baden, Museum Friedericianum Kassel, Kunstmuseum Bonn, Wilhelm Lehmbruck Museum Duisburg, Museum Bochum, Kunstmuseum Thun, Kunsthalle Wien, Marta Herford und Museum Moderner Kunst Kärnten, Kunstverein Ludwigshafen, Kunstverein Wolfsburg, Mönchehausmuseum in Goslar und im Arter, Istanbul.